Raymond Depardon
IRRFAHRT
aus dem Französischen von Marcus Seibert
mit einem Vorwort von Werner Dütsch
Band 19, Texte zum Dokumentarfilm, hg. von der dfi-Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW
Berlin 2016, 176 Seiten, ca. 70 Dublex-Abb., Broschur, € 39,00, SFR 49,00
ISBN 978-3-940384-87-4
Depardon begibt sich auf eine ungewöhnliche Reise, ohne Ziel und ohne geplantes Projekt, auf der Suche nach einem für ihn akzeptablen Ort. Er wählt einen Fotoapparat und eine Optik aus, und entscheidet sich - anders als die klassischen Regeln der Fotografie - dafür, den Horizont seiner Bilder stets in die Bildmitte zu nehmen und nur im Hochformat zu fotografieren.
Diese selbst auferlegten Regeln ermöglichen ihm eine Irrfahrt, eine Abenteuerreise in moderner Zeit und ein Ankommen in der Gegenwart, das ihm nicht nur zu einem inneren Abenteuer wird, sondern auch die Eigenart der Welt an gänzlich unspektakulären Orten neu erschließt. Es entstehen Bilder mit einem Hauch von Unvergänglichkeit, ohne Handlung und ohne Ortsbestimmungen.
In seinem persönlichen Essay reflektiert Raymond Depardon seine 'Einstellung' (im franz. Original in Deutsch) zum Bild, denkt nach über Distanz, Einsamkeit, den Zufall und das Sehen, über Erinnerung und die Zeit und über die Blicke des Voyeurismus und der Zeugenschaft; er berichtet über seine Erfahrungen mit dem Fotografieren und dem Filmen.
“Die Fotografie, aber auch der Film, hilft mir, ganz in der Gegenwart zu sein.”
“Fotografie, Kino, Bild, sind mein Leben. Ich bin glücklich damit”.
Raymond Depardon, geb. 1942 in Villefranche-sur-Saone, ist französischer Fotograf und Dokumentarfilmer mit internationaler Reputation. Bis heute hat er über 40 Bücher publiziert und fast 50 kurze und lange Dokumentarfilme, darunter auch 2 Spielfilme, gedreht.
" ... Das Ergebnis ist schlicht atemberaubend: ein mit großer Sorgfalt editiertes Werk tiefer Melancholie und erfrischender Gedanken, ein magisch-kühnes Fotobuch voller tiefenschwarzer Wirklichkeitsfragmente, in denen man sich sogleich verliert, ...".
Josef Lederle, filmdienst N3. 6/2017, 16 März 2017
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