WORK IN PROGRESS
Repräsentationen von Arbeit im Dokumentarfilm
Mitwirkende
Alejandro Bachmann ist Professor für Filmgeschichte und Filmtheorie an der Kunsthochschule für Medien Köln und arbeitet außerdem als Filmarbeiter mit Schwerpunkten im Vermitteln von und Schreiben über Film sowie in der Zusammenstellung von Filmprogrammen. 2010– 2019 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, später Leiter des Bereichs „Vermittlung, Forschung und Publikationen“ des Österreichischen Filmmuseums, Wien. 2015–2021 Teil der Auswahlkommission im Bereich Dokumentarfilm der Diagonale – Festival des österreichischen Films, 2019–2021 Mitglied der Auswahlkommission der Duisburger Filmwoche, seit 2020 Mentor der Berlinale Talents Short Film Station. (Co-)Herausgeber mehrerer Sammelbände, zuletzt „Österreich real-Dokumentarfilm 1981–2021“ (2022, mit Michelle Koch). Associate Editor des FOUND FOOTAGE MAGAZINE und des FILM EDUCATION JOURNAL.
Mirjam Baumert, *1985, ist freie Film- und Kulturvermittlerin. Sie studierte Osteuropastudien, Kulturwissenschaft und Germanistik in Bremen, Berlin und Ljubljana. Danach DAAD-Sprachassistenz, Philosophische Fakultät, Uni Rijeka. 2014–2017 Freie Bildungsarbeiterin, Autorin für Hör(funk)texte, Deutsch-Lehrerin und Übersetzerin Bosnisch/Serbisch/Kroatisch. 2017–2020 DGB Bildungswerk BUND e.V. Vernetzungsprojekt südosteuropäischer Gewerkschaften. 2021–2025 Referentin für kulturelle Bildung, Filmhaus Köln.
Serap Berrakkarasu, geboren in Istanbul/Türkei, kam 1972 als Kind von Arbeitsmigrant:innen nach Lübeck. Nach einer Banklehre arbeitete sie als Betreuerin im Autonomen Frauenhaus, wo sie auch die Protagonistin ihres ersten dokumentarischen Films TÖCHTER ZWEIER WELTEN kennenlernte. Sie studierte Soziologie und Migrationssoziologie in Hamburg und an der New School in New York und lehrte anschließend Migrationssoziologie in Hamburg. Seit 2015 ist sie in der Migrationsberatung tätig und berät Jugendliche im Jugendmigrationsdienst.
Christoph A. Büttner, Dr. phil., ist Film- und Medienwissenschaftler an der Universität Bayreuth. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen medienkulturwissenschaftliche Arbeitsforschung, Diskurstheorien des Films, Medien der Gouvernementalität und audiovisuelle politische Bildung. Er ist Betreiber der Filmdatenbank zu Arbeit und Prekarität im europäischen Spiel- und Dokumentarfilm labouronscreen.de, Autor von „Postfordistische Fragmente. Filmische Arbeitswelten und Repräsentationen des Sozialen“ (Paderborn 2022) und Mitherausgeber der „Montage AV“.
Nicolas Gourault ist Künstler und Filmemacher mit Sitz in Paris (FR) und einem Hintergrund in bildender Kunst und Bildwissenschaft. Er hat bereits vor seinem Abschluss am Le Fresnoy, Studio national des arts, mit Forensic Architecture zusammengearbeitet. Seine Arbeit bewegt sich zwischen Online-Open-Source-Recherchen und dem kritischen Einsatz neuer Medien als dokumentarische Werkzeuge.
Michelle Koch ist seit 2025 Leitung der dfi. Davor freiberufliche Autorin, Redakteurin und Programmgestalterin im Bereich von Film, Kulturinstitutionen, Festivals und Verlagen (u. a. für Diagonale – Festival des österreichischen Films, Berlinale, Viennale, Cinema Next – Junger Film aus Österreich). Wissenschaftliche und journalistische Beiträge in zahlreichen Publikationen, u.a. (Co-)Herausgeberin von „Österreich real-Dokumentarfilm 1981–2021“ (2022, mit Alejandro Bachmann,) und „Echos. Zum dokumentarischen Werk Werner Herzogs“ (=Texte zum Dokumentarfilm 21, 2018, mit Alejandro Bachmann).
Stefan Koutzev, *1993 in Plovdiv, Bulgarien, lebt und arbeitet in Köln, wo er an der Kunsthochschule für Medien studiert. Seine filmische Praxis legt den Schwerpunkt auf narrative Formen zwischen Drehbucharbeit und dokumentarischen Ansätzen sowie auf die Produktion von Experimentalfilmen. Seine Kurzfilme RESTBESTAND (2025), HAUSPAUSEN (2024, in Co-Regie mit Nathalie Bailoukova und Biko Erki) und SCHWÄRMEN (2020) wurden auf internationalen Festivals wie DOK Leipzig, Rencontres Internationales Paris/Berlin, Beijing Short Film Festival und der Kurzfilmwoche Regensburg gezeigt. 2026 feiert sein Langspielfilmdebüt WARUM IST NICHT SCHON ALLES VERSCHWUNDEN Premiere.
Alexandra Manske, Soziologin, Dr. phil. habil., Professur i.V. Universität Duisburg-Essen, Soziologie der Arbeit, Geschlecht, Ungleichheit; Forschungssinteressen: Soziologie der Kultur- und Kreativarbeit; Geschlecht und Arbeit; Arbeits- und Sozialpolitik. Versteht Wissenschaft als Dienst für die Gesellschaft; Tätigkeit als Sachverständige (z.B. Bundestag; Kulturministerium NRW; DGB; Österr. Arbeits- und Sozialministerium; Landesverband Darstellende Künste Berlin (LAFT), Dachverband Darstellende Künste Hamburg (DFDK). Essays und Interviews z.B. Deutschlandfunk, SPIEGEL, taz, ARTE TV u.a.
Henrike Meyer ist Filmemacherin und lebt in Berlin. Sie hat Theater-, Kunst- und Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin sowie Visuelle Kommunikation und Kunst und Medien an der Universität der Künste studiert, mit einem Austauschjahr an der Cooper Union in New York. 2013 schloss sie ihr Studium als Meisterschülerin von Thomas Arslan ab. Ihre Filme bewegen sich zwischen Dokumentar, Spiel- und Essayfilm. „Feldarbeit“ und „Heimsuchung“ liefen auf Festivals wie der Duisburger Filmwoche, der Dokumentarfilmwoche Hamburg und dem Kasseler Dokfest. Für ihren Langfilm „To Be an Extra“ erhielt sie das Berliner Film- und Videokünstlerinnen-Stipendium, das Projekt wurde für die Berlinale Doc Station ausgewählt und feierte 2024 auf dem CPH:DOX Premiere. Ihr aktuelles Projekt „Mon Chérie Amour“ hat den Bremer Dokumentarfilm Förderpreis 2025 erhalten. Neben ihrer eigenen Arbeit ist sie in der Filmvermittlung tätig, begleitet filmische Projekte dramaturgisch und unterrichtet als freie Dozentin. www.henrikemeyer.de
Kim Münster, Kameraabsolventin der FH Dortmund, ist Produzentin (Treibsand Film) und Regisseurin hauptsächlich für Dokumentarfilme fürs Kino und VOD mit meist zwischenmenschlichen, psychologischen und politischen Themen. Kim ist Alumna des Mediengründerzentrums NRW 2015, der ifs non-fiction masterclass 2019, der Akademie für Kindermedien 2022/23 und des Rotterdam Lab 2025. Aktuell engagiert sie sich filmpolitisch im Vorstand des Vereins Filmbüro NW, als Sprecherin der AG DokWest und im Förderverein Deutscher Kinderfilm.
Lara Neuhaus studiert Medienwissenschaft an der Universität zu Köln und arbeitet in den Lichtspielen Kalk. In diesem Jahr war sie außerdem als Szenenbildassistenz an zwei Filmproduktionen beteiligt. Ihr Interesse gilt der Festivalarbeit: Kürzlich wirkte sie beim Kurzfilmfestival Köln mit und unterstützte bereits im Frühjahr das goEast-Projekt des Filmhaus.
Volker Pantenburg ist nach Stationen an der Universität Münster, der Bauhaus Universität Weimar und der FU Berlin seit 2021 Professor für Filmwissenschaft an der Universität Zürich. Er forscht, lehrt und schreibt unter anderem zu essayistischen Praktiken sowie Arbeiten im Schnittfeld von Kino und Museum. 2012 war er Max-Kade Gastprofessor an der University of Illinois at Chicago. Buchpublikationen als Autor: Film als Theorie. Bildforschung bei Harun Farocki und Jean-Luc Godard (2006, engl. Übersetzung 2015), Ränder des Kinos. Godard – Wiseman – Benning – Costa (2010) und Aggregatzustände bewegter Bilder (2022) Bücher als Herausgeber zuletzt: Gerhard Friedl. Ein Arbeitsbuch (2019), Handbuch Filmanalyse (2020, Mitherausgeber), Harun Farocki: Lerne das Einfachste! Texte 2001–2014 (2022) 2015 gründete er gemeinsam mit anderen das Harun Farocki Institut, in dessen Vorstand er tätig ist
Katharina Pethke ist Filmemacherin mit Schwerpunkt Dokumentarfilm. Sie realisierte zahlreiche preisgekrönte Kurz- und Dokumentarfilme — darunter „Louisa“ (2011), der mit dem Deutschen Kurzfilmpreis in Gold ausgezeichnet wurde, sowie „Dazwischen Elsa“ (2019), „Jedermann und ich“ (2021) und „Uncanny Me (2022). Von 2012 bis 2019 lehrte Pethke als Professorin an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK Hamburg) und promovierte 2024 an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF zum Thema „Der Porträtfilm und seine Spannungsfelder“. Ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm „Reproduktion“ (2024) feierte Weltpremiere im Forum der Internationalen Filmfestspiele Berlin und wurde mit dem Dokumentarfilmpreis des Goethe‑Instituts ausgezeichnet.
Simon Quack, *1978, studierte Medienkunst / Film an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe bei Didi Danquart und Thomas Heise. Er ist freier Dokumentarfilmer, Editor und Kameramann und lebt in Berlin.
Bernd Schoch lebt und arbeitet in Hamburg als freiberuflicher Filmemacher. Von 2000 bis 2007 Studium der Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung am ZKM Karlsruhe. Kuratorische Tätigkeiten im Film- und Musikbereich. Von 2008 bis 2016 künstlerischer Mitarbeiter an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Seit 2008 Mitglied des Kollektivs dokumentarfilmwoche hamburg und von 2019 bis 2025 Professor für die Einführung in das künstlerische Arbeiten mit Film an der Hfbk Hamburg. Mehrere Dokumentarfilme (u.a. 2005 „Slide Guitar Ride“, 2011 „Aber das Wort Hund bellt ja nicht“, 2014 „Kurze Ecke“, 2019 „OLANDA“ und Musikvideokollaborationen mit dem Kammerflimmer Kollektief (u.a. 2015 „Zurück zum Beton (Version), 2023 „Drittes Kapitel [ungesagt, dann vergessen]“).
Heide Schlüpmann nach einem Studium der Philosophie – Promotion 1975 mit einer Arbeit über Friedrich Nietzsche – Aufbruch ins Kino. Dann ein Einfädeln in Filmkritik, Filmfestivalarbeit und Filmwissenschaft, 1989 Habilitation, anschließend die Veröffentlichung von „Unheimlichkeit des Blicks. Das Drama des Frühen Deutschen Kinos“ (Frankfurt/M. 1989). Von 1991 bis 2008 Professur an der Goethe-Universität in Frankfurt/M. Mitarbeit an der Kinothek Asta Nielsen. Aktuelle Publikation: „Raumgeben – der Film dem Kino“ (BVorwerk 8, Berlin 2020).
Ekaterina Thor, *1999 in Köln, ist ausgebildete Tänzerin und Kulturanthropologin. In ihrer künstlerischen Praxis sucht sie nach Wegen, gesellschaftliche Themen über Bewegung, Körper und ästhetische Formen zu verhandeln. Mit dem Projekt „The Migrated Body“ fokussiert sie dabei insbesondere auf osteuropäische Migrationserfahrungen in Deutschland.
Derzeit arbeitet sie in der Tanzvermittlung und absolviert parallel ihren Master in Russischer Kultur an der Ruhr-Universität Bochum.
Valentin Thurn, Produzent und Regisseur, wurde international bekannt mit TASTE THE WASTE – DIE GLOBALE LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG und 10 MILLIARDEN – WIE WERDEN WIR ALLE SATT?. Beide Kinodokumentarfilme waren Publikums-Renner und gewannen zahlreiche Preise im In- und Ausland. Parallel dazu erschienen die Bücher „Die Essensvernichter“ (Spiegel-Bestseller) und „Harte Kost“. Mit seiner Produktionsfirma ThurnFilm GmbH realisierte er in den letzten zwanzig Jahren über sechzig Dokumentationen, vor allem für ARD, ZDF und ARTE, sowie einige internationale Koproduktionen. Er war Gründungsvorsitzender der International Federation of Environmental Journalists, des Foodsharing e.V., des Kölner Ernährungsrates und ist Vorstandsmitglied der AG DOK – Berufsverband Dokumentarfilm sowie Mitglied der Deutschen Filmakademie.
Serpil Turhan arbeitet als freie Regisseurin und Autorin in Berlin. Vor ihrem Studium der Medienkunst/Film bei Thomas Heise an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe war sie mehrfach Hauptdarstellerin in Filmen von Thomas Arslan und Rudolf Thome. Ihr Dokumentarfilm HERR BERNER UND DIE WOLOKOLAMSKER CHAUSSEE hatte 2010 seine Uraufführung auf der Duisburger Filmwoche und erhielt den Förderpreis der Stadt Duisburg. 2013 legte sie mit dem Dokumentarfilm DILIM DÖNMÜYOR – MEINE ZUNGE DREHT SICH NICHT, der auf zahlreichen Festivals gezeigt wurde, ihr HFG-Diplom ab. Der lange Kinofilm RUDOLF THOME – ÜBERALL BLUMEN feierte 2016 Premiere im Forum der Berlinale. Von 2019 bis 2023 war sie Gast-Professorin für Film an der HfG Karlsruhe. Ihr Film KÖY eröffnete 2021 die 45. Duisburger Filmwoche und kam anschließend in die deutschen Kinos. Seit 2024 ist sie Kommissionsmitglied für die Duisburger Filmwoche und lehrt im Bereich Dokumentarfilm.
Kai von Westerman, *1960, macht Bilder, seit er denken kann – zunächst mit Bleistift und Buntstiften auf Papier. Seit seinem 16. Lebensjahr filmt er auf Super8. Ab 1988 drehte er als freier Kameramann Nachrichtenfilme und Magazinbeiträge, vor allem für ausländische TV-Anstalten: Er sollte das „eigene“ Land für fremde Augen sehen. Seit 1993 hat er als Kameramann fast 500 Sachgeschichten für „Die Sendung mit der Maus“ (bis 2022 auf Super16mm-Film) gedreht (unter der Regie von Armin Maiwald, Jan Marschner oder Anna-Lena Vogel). Einblicke, die nicht fernsehkompatibel sind, verarbeitet Kai v. Westerman mit wenig Geld, aber dafür mit sehr viel Zeit in kurzen und langen Filmen, um neue Perspektiven zu finden – abseits von ausgetretenen Pfaden (fürs Kino und manchmal auch fürs Netz).
Er hat zwei erzählende Sachbücher über die Arbeit mit der Kamera veröffentlicht. Das nächste ist in Arbeit.