Dokumentarfilminitiative
Ein kleiner Vogel, vermutlich ein Spatz, sitzt in der Öffnung eines senkrechten Rohrs aus Metall. Das Rohr steht vor wolkenlosem, tiefblauem Himmel und wirft einen leichten Schatten.
Symposium

Dokumentarfilm und Politik.

Politiken des Dokumentarfilms.

13.-15. Oktober 2011 Kölner Filmhaus, Maybachstraße 111, Köln

PDF Programmflyer

Die gegenwärtige Re-Politisierung im Dokumentarfilm gibt Anlass, das Verhältnis von Politik und Film erneut zu denken.
An drei Tagen beschreiben Vorträge und Panels an ausgesuchten Fragestellungen das Feld zwischen konstatiertem Boom des Dokumentarischen und vermeintlicher Rückkehr zur Politik.

Zum Auftakt erfolgt eine Kartografie dieses Feldes: Neben Kino und Fernsehen gehören vor allem die Künste, politisch aktive Gruppen und zivilgesellschaftliche Organisationen zu den institutionellen Orten, an denen Dokumentarfilme heute politische Wirksamkeit für sich reklamieren.

Die Tagung verfolgt dann die zentrale Frage, was eigentlich das Politische an einem Dokumentarfilm wäre: ist es das behandelte Thema, die radikale Formensprache, die intendierte Wirkung oder der tatsächlich eintretende Effekt?

Welche Rolle spielt dabei die zwischen stellvertretendem Sprechen und der Organisation von Zeugenschaft aufgespannte Problematik der Repräsentation?
Und welche Funktion erfüllt das Etikett der Propaganda aktuell im Dokumentarfilm? Mittels der momentan diskutierten Differenz zwischen Politik und Politischem gilt es schließlich, Dokumentarfilme auf ihr Politikverständnis hin zu befragen und Perspektiven für das Moment des Politischen zu eröffnen: Setzen Filme auf das Konsensmodell oder auf die Konflikthaftigkeit des Politischen?

Veranstaltungstage
Do, 13. Okt. 2011 ab 10:30 Akkreditierung / Beginn 11:00 Uhr – 22:30 Uhr
Fr, 14. Okt. 2011 10:00 – 20:30 Uhr
Sa, 15. Okt. 2011 10:00 – 13.00 Uhr

Veranstaltungsgebühr
Do - Sa 30 € (ermäßigt 15 €)
Do 15 € (ermäßigt 8 €)
Fr 15 € (ermäßigt 8 €)
Sa 10 € (ermäßigt 8 €)    
Ermäßigung für Studierende, Mitglieder des Filmbüro NW und der AG DOK.
Die Teilnahmegebühr wird vor Ort entrichtet.   

Veranstaltungsort
Filmhaus Köln
Maybachstr. 111
50670 Köln

Anfahrt
U-Bahn und S-Bahn Hansaring (S-Bahn Hansaring vom Hbf eine Station)

Veranstalter
dfi - dokumentarfilminitiative
im Filmbüro NW
Im Mediapark 7
50670 Köln
fon: 0221 - 170 66 508
fax: 0221 – 170 69 021

Programm Donnerstag, 13. Oktober 2011

ab 10:30
Akkreditierung

11:00 – 11:30
Begrüßung

Petra L.Schmitz, dfi-dokumentarfilminitiative
Ruth Schiffer, Filmreferat, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW
Angela Spizig, Bürgermeisterin der Stadt Köln

Zum Boom des politischen Dokumentarfilms - eine Kartografie des Dokumentarischen

11:30 – 12:30
Einführung
Michael Andreas, Sarah Maaß, Matthias Thiele (diskurswerkstatt bochum-dortmund)

12:30 – 13:00
Vortrag
Das Dokumentarische als Lingua Franca in der internationalen Kunst ab Mitte der 90er
Jan Verwoert (freier Kritiker und Essayist, Berlin)

13:30 – 14:00
Vortrag
Der Bewegungsfilm als politische Praxis: 1968-2011
Julia Zutavern (Filmwissenschaftlerin, Zürich)

14:00 – 15:00
Diskussion mit dem Publikum
und Matthias Thiele, Jan Verwoert, Julia Zutavern
Moderation: Hilde Hoffmann

15:30 - 16:45
Filmvorführung
Stuttgart 21 Denk Mal! (D 2011, R: Lisa Sperling/Florian Kläger, 75 min)

Das Label ‚Propaganda‘

17:00 – 17:30
Einführung
Rainer Vowe (diskurswerkstatt bochum-dortmund)

17:30 – 18:00
Vortrag
Michael Moore und der Vorwurf der Propaganda
Robert Misik (Autor, Wien)

19:30 - 21:30
Filmvorführung
Kapitalismus: eine Liebesgeschichte (USA 2009, R: Michael Moore, 127 min)

21:30 -22:30
Diskussion mit dem Publikum
und Robert Misik, Rainer Vowe
Moderation: Hilde Hoffmann

Programm Freitag, 14. Oktober 2011

Politiken der Bilder, Formen des Politischen

10:00 - 10:30
Einführung
Bastian Blachut, Michael Andreas (diskurswerkstatt bochum-dortmund)

10:30 - 11:00
Filmvorführung
Eure Kinder werden so wie wir (D 2008, R: Andree Korpys und Markus Löffler, 27 min)

11:00 - 11:30
Vortrag
Momente der Unentscheidbarkeit. Zur politischen Differenz der Bilder
Vrääth Öhner (Filmwissenschaftler, Wien)

12:00 - 12:30
Vortrag
Doku-Fiction: Godard, Lanzmann, Korpys/Löffler
Klaus Theweleit (Autor und Kulturtheoretiker, Freiburg)

12:30 - 13:30
Diskussion mit dem Publikum
und Michael Andreas, Andree Korpys, Vrääth Öhner, Klaus Theweleit
Moderation: Bastian Blachut

Repräsentation und Politiken der Stimme

15:30 - 16:00
Einführung
Natascha Frankenberg, Eva Hohenberger (diskurswerkstatt bochum-dortmund)

16:00 - 18:00
Filmvorführung
Standard Operating Procedure (USA 2008, R: Errol Morris, 118 min)

18.30 - 19:00
Vortrag
Tonspuren
Volko Kamensky (Filmemacher, Hamburg)

19:00 - 19:30
Vortrag
Richter, Zeugen, Angeklagte. Filmische Überprüfungen von Sachverhalten
Judith Keilbach (Fernsehwissenschaftlerin, Utrecht)

19:30 - 20:30
Diskussion mit dem Publikum
und Eva Hohenberger, Volko Kamensky, Judith Keilbach
Moderation: Natascha Frankenberg

Programm Samstag, 15. Oktober 2011

Das Politische und der Dokumentarfilm

10:00 - 10:30
Einführung
Hilde Hoffmann, Sarah Maaß, Matthias Thiele (diskurswerkstatt bochum-dortmund)

10:30 - 11:00
Vortrag
Immersionsspiele: Zur Ästhetik des Dokumentarischen im Film und in Installationskonzepten
Ursula Frohne (Kunsthistorikerin, Köln)

11:00 - 11:30
Vortrag
„Détruire dit elle“. Zur Flucht aus dem Politischen
Brigitta Kuster (Künstlerin und Migrationsforscherin, Hamburg)

12:00 - 13:00
Diskussion mit dem Publikum
und Ursula Frohne, Brigitta Kuster, Matthias Thiele
Moderation: Sarah Maaß

13:00 - 13:30
Ausblick 
Tagungsabschluss (diskurswerkstatt bochum-dortmund)

Veranstaltet von der dfi - Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW und der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen, gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Köln, in Kooperation mit der diskurswerkstatt Bochum-Dortmund und der AG DOK. Medienpartner ist Choices.