Dokumentarfilminitiative
Ein Plakat mit dem Titel „Das NRW-Filmerbe“ zeigt ein schwarz-weißes Bild mit grünen Pixeln. Es thematisiert Archivierung, Digitalisierung und Veröffentlichung.
Symposium

Das NRW Filmerbe

26. / 27. April 2017, Filmforum NRW, Köln

Gibt es ein NRW-Filmerbe? Reicht es nicht, wenn die Erhaltung des deutschen Filmerbes vor allem auf der Bundesebene diskutiert und organisiert wird?
Die Dokumentarfilminitiative und das Filmbüro NW möchten die Diskussion um regionale und künstlerische Perspektiven erweitern, vor allem vor dem Hintergrund eines eventuell zustande kommenden Bund-Länder-Abkommens zur Filmerbe-Sicherung. Im Gespräch dafür sind ab 2018 für 10 Jahre jeweils 10 Millionen Euro.

Bis zum Symposium wird ein erstes Sample aus Dokumentar- und Experimentalfilmen durch einen Online-Fragebogen erhoben, das einen Teil des NRW-Filmerbes ausmachen könnte und das zeigt, welcher Digitalisierungs- und Sanierungsbedarf im Einzelnen besteht. So möchten wir des Weiteren am Beispiel von NRW pars pro toto zeigen, dass es unterschiedliche Filmgeschichten in den Bundesländern gibt mit spezifischem Vorkommen und Relevanzen.

Zusätzlich wird im Symposium explizit die Perspektive der Filmemacher:innen und Produzent:innen berücksichtigt. Bisher haben sie aus Verwertungsinteresse Digitalisierungen ihres Filmmaterials für  Produktionen vorgenommen. Die Notwendigkeit einer zeitlich langen Filmsicherung und der langfristig öffentlichen Sichtbarkeit ihrer Filme muss auch ihnen nahe gebracht werden, denn der Produktionsdruck verdrängt häufig die historische Dimension des eigenen Filmschaffens.

Filmemacher:innen, Archivar:innen, Filmjournalist:innen und –historiker:innen sowie Vertreter:innen von Institutionen in NRW einschließlich des WDR, die sich bereits jetzt um das Filmerbe kümmern, sprechen an zwei Tagen zusammen mit der Filmbranche über Filme und was ihrer Meinung nach davon bleiben soll und welche Maßnahmen sinnvoll sein könnten.

Als Ergebnis werden eine Zusammenfassung der Tagungsdiskussion sowie Forderungen an die Politik vorgelegt.

Der Eintritt ist frei.

Programm Mittwoch 26. April 2017

Tagesmoderation: Marcus Seibert, Autor/Übersetzer

10.30 h
ANMELDUNG / WELCOME COFFEE

11.00 h
BEGRÜSSUNG
Ruth Schiffer, Filmreferentin, Kulturabteilung, MFKJKS NRW
Petra L. Schmitz, dfi im Filmbüro NW

11.30 h
VORTRAG
Der Stand der Dinge - Diskussionen und Positionen zum deutschen Filmerbe
Jeanpaul Goergen, Filmhistoriker und –kurator

Filmvorführung
Die Herzen der Berliner Frauen aus "Das muß man seh´n!" (ca. 1908, ca. 3 Min.)
Inflation (Hans Richter, 1928, ca. 3 Min.)
Jeder ein Berliner Kindl (Harun Farocki, 1967, ca. 5 Min.)

12:10 h
EINWURF
Wo bleiben in der Filmerbe-Diskussion die Filmemacher?
Helmut Herbst, cinegrafik, Experimentalfilmer

12.30 h
VORTRAG MIT ANSCHLIESSENDEM Q&A
Gibt es eine NRW-Filmgeschichte? Ein Problemaufriss.
Sven von Reden, Filmjournalist und-redakteur

13:20 h
PAUSE

14:00 h
INDIVIDUELLE BEISPIELE FÜR EINE WERKSICHERUNG - 3 BEISPIELE VON 3 FILMEMACHER:INNEN

Filmvorführung
Me, Myself and I in the Age of Download
(Thomas Kutschker, 2010, 4:14 Min.)

Präsentationen von
Thomas Kutschker
Fosco Dubini
Loretta Walz
Q&A mit den 3 Filmemacher*innen

16:00 h
PAUSE

16:30 h
PRÄSENTATIONEN - BLINDE FLECKEN DER FILMÜBERLIEFERUNG UND WIE WIR SIE IN ZUKUNFT VERMEIDEN KÖNNTEN
Filme von Regisseurinnen in der Filmerbediskussion
Silke Räbiger, Festivaldirektorin Internationales Frauenfilmfestival Dortmund I Köln
Dokumentarfilme in der Filmerbediskussion
Thorolf Lipp / C. Cay Wesnigk, Filmemacher - zur Zeit im Vorstand der AG DOK
Q&A MIT DEN Präsentatoren

17:40 h
ABENDPAUSE

19:00 h
FILMVORFÜHRUNG
Uliisses (Werner Nekes, 1980/82, 94 Min., engl./dt. Dialog, DCP)
Einführung
Ulrike Pfeiffer, Filmemacherin / Autorin von "Werner Nekes - Ein Leben zwischen den Bildern"

20:45 h
EMPFANG

Programm Donnerstag 27. April 2017

Tagesmoderation: Petra L. Schmitz

9.15 h
FILMVORFÜHRUNG - AUS DEM WDR-ARCHIV
Warum ist Frau B. glücklich? (Erika Runge, 1968, 43 Min.)

10.00 h
PRÄSENTATION MIT Q&A
Die Rolle des Bundesarchivs als Teil der kulturellen Filmförderung
Babette Heusterberg, Archivdirektorin, Filmarchiv-Bundesarchiv

10:45 h
PRÄSENTATION MIT Q&A
Dokumentarfilm als Programmvermögen des WDR - Auftrag und Arbeit eines Produktionsarchivs
Eva Schütz, Fachgruppenleiterin Dokumentation Video, WDR
Bärbel Fixemer, Abt. Dokumentation und Archive, WDR

11:30 h
PAUSE

12:00 h
PANEL MIT PRÄSENTATION UND Q&A
Bestandsaufnahme - Institutionen und Initiativen zur Erhaltung des Filmerbes in NRW
Ralf Springer, Leiter des Bild- Film- und Tonarchivs des LWL-Medienzentrums für Westfalen, Münster und Sprecher des AK Filmarchivierung NRW
Lars Henrik Gass, Festivaldirektor Internationale Kurzfilmtage Oberhausen
Marion Kranen, Mit-Initiatorin des Archivs Köln im Film e.V.
Matthias Knop, Ausstellungskorator und stellv. Direktor, Filmmuseum Düsseldorf
Moderation: Fritz Wolf, Medienjournalist

13:45 h
PAUSE

14:45 h
INTERPRETATION DES ERSTEN SAMPLE
der Online-Erhebung zum NRW-Filmerbe
Petra L. Schmitz

15:15 h
ZUSAMMENFASSUNG / RESÜMEE
Ergebnisse des Symposiums
Marcus Seibert

15:45 h
FILMVORFÜHRUNG
A.D.A.M. (Mia Matz, 2016, 7:30 Min.)

16:00 h
ENDE DES SYMPOSIUMS

Eine Veranstaltung der dfi - Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Kulturamt der Stadt Köln, dem VFF und der AG DOK. In Kooperation mit Kulturrat NRW. Medienpartner FilmDienst